Inklusion und Aktuelles

BERGAUF IN DIE UNTERWELT – ›Der Zauberberg‹ am Schauspiel Wuppertal als inklusive Produktion

am Samstag, den 20. Mai 2023 feierte ›Der Zauberberg‹ von Thomas Mann in der Inszenierung von Henri Hüster als inklusive Produktion am Schauspiel Wuppertal Premiere im Theater am Engelsgarten.

Weiter Infos unter: Theater am Engelsgarten – Schauspiel Wuppertal

 

Respektlos und übergriffig
»Abgehängtes Grünenthal Bild«

»Grünenthal Bild“ von Lilli Eben, 2 x 0,80 Meter

Die Geschichte

Auf einem Advent-Kunstmarkt in Köln in 11.2022 wird die »projekt-galerie68« von KünstlerInnen aufgefordert, das »Grünenthal-Bild« im Eingangsbereich abzuhängen, da es Umsatz schädigend sei. Wir weisen diese Forderung und
Geisteshaltung als inklusionsfeindlich entschieden zurück. In unserer Abwesenheit wird das Bild abgehängt, in einer Umkleide abgelegt und durch ein Bild der KünstlerInnen ausgetauscht. Das »Grünenthal-Bild« wurde von uns umgehend an seinen Platz im Eingangsbereich zurückgehängt.

Die Geschichte des »Abgehängten Bildes« erinnert:

An dunkelste Zeiten, in denen freie, sozial- und politisch kritische Künste als entartete Künste gebrandmarkt und verbrannt wurden.
An das »Frankfurter Behinderten Urteil« vom 25.02.1980. Einem Paar müssen Reisekosten wegen Anwesenheit von Behinderten im Hotel erstattet werden.
An das »Maulkorb Urteil« des Kölner Oberlandesgericht vom 8.01.1998, das einer Wohngemeinschaft von geistig Behinderten das Betreten ihres Gartens zu Nachmittagszeiten untersagt, weil deren Artikulation Nachbarn in ihren Gärten stört.



Kommentare zur Geschichte des »Abgehängten Grünenthal Bildes«

Lilli Eben, Malerin
Ich finde es auch unglaublich und es macht mich
sprachlos…….. 2022 ich habe wirklich gedacht wir sind beim Thema Inklusion schon etwas weiter, das Gegenteil ist leider der Fall.

René B.Maler, Zeichner und Poet
Unfassbar die Geschichte des abgehängten Bildes, wo und gegen wen kann man protestieren?
Bilder einer Kollegin abhängen um angeblich besser verkaufen zu können: unglaublich Das ist nicht nur Zensur, das ist menschenverachtend.

Anke S. Fotografin: Bestürzung:
ich kann es kaum fassen, das das passiert ist. Lieber Günter, ich finde Deine Worte sehr treffend und angemessen – lass uns weiter dafür sorgen, das so etwas nicht mehr passiert.
Bewegte Grüße

Carl Z. Musiker:
Uns hat es auf jeden Fall gefreut beim ARTvent zu spielen. Auch deine Email über die Abhängung von Lilli Ebens Bild fand ich richtig & wichtig und war ziemlich geschockt an dem morgen. So etwas darf nicht einfach so unkommentiert passieren.

RA. Dr. Julia M.
Ich hatte Dir allerdings empfohlen, dass Du kritisch prüfen sollst, ob der Vorgang mit dem Bild wirklich behindertenfeindlich ist oder nicht vielmehr zeigt, dass Eure behinderten Künstler »auf Augenhöhe« angekommen sind und den normalen Zickereien unter Künstlern schonungslos ausgeliefert sind.

Birgit Sch.
Gerade habe ich über das abgehangene Bild im Foyer gelesen. Das hört sich so unglaublich an. Ich schüttel nur den Kopf, es liegt so außerhalb dessen, was ich mir vorstellen kann

Sarah B. Vereinsmitglied:
Ich finde es unglaublich, dass in Zeiten, in denen die Themen Inklusion und Diversität alle Diskussionen bestimmen, manche offensichtlich komplett ignorant und übergriffig bleiben. Der Vorgang ist ein Skandal und ich Frage mich, ob die angegriffene Künstlerin die Täter verklagen kann?


Ankündigung Ausstellung:

Europäischer Protesttag für die Gleichstellung der Behinderten vom 5. Mai 2023 bis 30. Mai 2023 mit einem Kunst- und Kultur Event 2023.

Inklusion eine wohlklingende Worthülse?

Inklusion ist in vieler Munde und doch zu wenig Realität in Kindergärten, in Schulen und auf dem 1. Arbeitsmarkt. 2021 waren im Jahresdurchschnitt 172.484 schwerbehinderte Menschen arbeitslos (6,6 % aller Arbeitslosen).
siehe auch Artikel »Fast jeder zehnte Kölner Schüler hat sonderpädagogischen Förderbedarf« unten


Ausstellungshinweis:

Die Künstlerin Seona Sommer kuratiert folgende internationale Gemeinschaftsausstellung in der Kulturkirche Ost. Sie hat sich der Diversität verschrieben. Sie setzt sich unter anderem für Mütter behinderter Kinder in Tansania ein.
Wir unterstützen Sie.

Fast jeder zehnte Kölner Schüler hat sonderpädagogischen Förderbedarf

Der Bedarf an Plätzen im gemeinsamen Lernen steigt so stark, dass es wohl im kommenden Schuljahr zu wenig Plätze gibt. Lösungen müssen her.

Die Zahl der Kölner Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf steigt weiter an. Inzwischen beträgt die sogenannte Förderquote laut dem aktuellen Inklusionsbericht knapp neun Prozent. Das heißt, in diesem Schuljahr ist fast jeder zehnte Schüler, der die erste bis zehnte Klasse besucht, ein Inklusionskind. Tendenz weiter steigend.

Insgesamt wurden im Schuljahr 2021/22 insgesamt 8229 Schülern Inklusionsbedarf attestiert. Das waren 120 mehr als im Vorjahr. Bezogen auf die vergangenen 15 Jahre bedeutet dies nach Angaben der Stadt einen Anstieg von 50 Prozent.

Dabei wurden drei Viertel der Inklusionskinder aufgrund einer Lern- und Entwicklungsbeeinträchtigung unterstützt, das heißt, sie sind im Bereich Lernen, emotional-soziale Entwicklung oder Sprache beeinträchtigt. Lediglich zehn Prozent entfallen auf den Bereich geistige Entwicklung. Dabei handelt es sich um Kinder mit hoher kognitiver Beeinträchtigung, die auch nach der Schulzeit voraussichtlich auf Dauer Hilfe benötigen. Acht Prozent waren körperlich und motorisch beeinträchtigt.

Etikettierungs-Dilemma: Beantragen Kölner Lehrer Förderbedarf, um mehr Personal zu bekommen?

Es lässt sich dabei sagen, dass mehr als die Hälfte der Inklusionskinder (4545 Schülerinnen und Schüler) im gemeinsamen Lernen in Regelschulen unterrichtet werden. Die andere Hälfte in Förderschulen. Die sogenannte Inklusionsquote liegt damit bei 4,9 Prozent des 8,9-prozentigen Förderschüler-Anteils an der Gesamtschülerschaft.

Den ganzen Artikel auf KStA lesen

 

https://www.stadt-koeln.de/leben-in-koeln/veranstaltungen/daten/31591/index.html

https://www.stadt-koeln.de/leben-in-koeln/soziales/ehrenamt/koelner-netzwerk-buergerengagement

https://www.stadt-koeln.de/artikel/72098/index.html